Während ein phonologisches Defizit (also auditive Verarbeitungsprozesse) mittlerweile in vielen Studien als eine der Ursachen für Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben abgesichert werden konnte, waren Studien zur visuellen Verarbeitung oft sehr widersprüchlich. Eine neue Studie könnte dies nun ändern: In der magnozellulären Theorie der Legasthenie wurde davon ausgegangen, dass die Wahrnehmung von Buchstaben während der Blickbewegung des Lesens eingeschränkt ist. Dies wurde als Ursache für Schwierigkeiten beim Lesen und dem Schriftspracherwerb allgemein gesehen.
Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Neuron erschienen ist, zeigt jedoch, dass diese Einschränkung bei schwachen Lesern zwar durchaus vorlag, allerdings nicht als Ursache, sondern möglicherweise als Folge von Leseschwierigkeiten. Durch ein orthographisches und phonologisches Training konnte die Aktivität des betroffenen visuellen Systems gesteigert werden. Eine Pressemeldung zur Studie sagt entsprechend:
“While our study showed that there is a strong correlation between people’s reading ability and brain activity in the visual system, it does not mean that training the visual system will result in better reading. We think it is the other way around. Reading is a culturally imposed skill, and neuroscience research has shown that its acquisition results in a range of anatomical and functional changes in the brain.” (Quelle)
Die Publikation bei Neuron finden Sie hier, einen Hintergrundartikel bei der International Dyslexia Association hier.
Das folgende Video erklärt zudem die wissenschaftliche Vorgehensweise und die Ergebnisse:
Englisch-Förderung unterstützen mit Lernpostern
Ich bin persönlich ein großer Fan von Lernpostern bzw. -plakaten: Man notiert (am besten in Form einer Mind-Map oder in Kategorien als Listenform) den Stoff, den man lernen möchte, auf einem großen Plakat (A1 oder A0) und hängt dieses an einer gut sichtbaren Stelle auf – am besten direkt neben dem Schreibtisch, neben der Couch oder neben dem Bett. So kann man optimal “nebenbei” lernen und auch Nischenzeiten nutzen, da man eben nicht nur “in die Luft guckt”, sondern auch den Stoff auf dem Plakat betrachtet.
Was das Englischlernen angeht, wurde ich nun auf ein tolles Projekt von Werner Radler hingewiesen, der auf seiner Website lernposter.com auch für Englisch Lernplakate vertreibt: zum Beispiel zu Phrasal Verbs, den englischen Zeitformen, Grund- und Vorschulwortschatz sowie die 1.500 wichtigsten englischen Wörter auf einem Lernposter.
Fazit: Die Plakate sind sehr übersichtlich und anschaulich gestaltet und daher auch für die Englisch-Förderung allgemein sehr hilfreich!
Hier zwei Beispiele (klicken für größere Darstellung):