Englisch-Förderung unterstützen mit Lernpostern

Ich bin persönlich ein großer Fan von Lernpostern bzw. -plakaten: Man notiert (am besten in Form einer Mind-Map oder in Kategorien als Listenform) den Stoff, den man lernen möchte, auf einem großen Plakat (A1 oder A0) und hängt dieses an einer gut sichtbaren Stelle auf – am besten direkt neben dem Schreibtisch, neben der Couch oder neben dem Bett. So kann man optimal “nebenbei” lernen und auch Nischenzeiten nutzen, da man eben nicht nur “in die Luft guckt”, sondern auch den Stoff auf dem Plakat betrachtet.

Was das Englischlernen angeht, wurde ich nun auf ein tolles Projekt von Werner Radler hingewiesen, der auf seiner Website lernposter.com auch für Englisch Lernplakate vertreibt: zum Beispiel zu Phrasal Verbs, den englischen Zeitformen, Grund- und Vorschulwortschatz sowie die 1.500 wichtigsten englischen Wörter auf einem Lernposter.

Fazit: Die Plakate sind sehr übersichtlich und anschaulich gestaltet und daher auch für die Englisch-Förderung allgemein sehr hilfreich!

Hier zwei Beispiele (klicken für größere Darstellung):

Lernposter.com, Beispiel 1     Lernposter.com, Beispiel 2

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Überraschende Studie zur visuellen Verarbeitung bei Legasthenie

Während ein phonologisches Defizit (also auditive Verarbeitungsprozesse) mittlerweile in vielen Studien als eine der Ursachen für Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben abgesichert werden konnte, waren Studien zur visuellen Verarbeitung oft sehr widersprüchlich. Eine neue Studie könnte dies nun ändern: In der magnozellulären Theorie der Legasthenie wurde davon ausgegangen, dass die Wahrnehmung von Buchstaben während der Blickbewegung des Lesens eingeschränkt ist. Dies wurde als Ursache für Schwierigkeiten beim Lesen und dem Schriftspracherwerb allgemein gesehen.

Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Neuron erschienen ist, zeigt jedoch, dass diese Einschränkung bei schwachen Lesern zwar durchaus vorlag, allerdings nicht als Ursache, sondern möglicherweise als Folge von Leseschwierigkeiten. Durch ein orthographisches und phonologisches Training konnte die Aktivität des betroffenen visuellen Systems gesteigert werden. Eine Pressemeldung zur Studie sagt entsprechend:

“While our study showed that there is a strong correlation between people’s reading ability and brain activity in the visual system, it does not mean that training the visual system will result in better reading. We think it is the other way around. Reading is a culturally imposed skill, and neuroscience research has shown that its acquisition results in a range of anatomical and functional changes in the brain.” (Quelle)

Die Publikation bei Neuron finden Sie hier, einen Hintergrundartikel bei der International Dyslexia Association hier.

Das folgende Video erklärt zudem die wissenschaftliche Vorgehensweise und die Ergebnisse:

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Buchvorstellung: Fremdsprachen-Legasthenie Englisch von Christiane Buda

Cover zu "Fremdsprachen-Legasthenie Englisch"Ratgeber zur Förderung von legasthenen Schülerinnen und Schülern in Englisch sind rar gesät. Von Christiane Buda, die bereits ein Förderprogramm publiziert hat, kommt nun ein praxisbezogenes Buch, das insbesondere für Lehrkräfte wichtige Hintergrundinformationen liefern dürfte. Buda beschreibt nicht nur die Ursachen und damit verbundene Schwierigkeiten legasthener Schüler, sondern auch, welche Stärken im Gegensatz dazu oft stark ausgeprägt sind und betont werden sollten.

Die zweite Hälfte des Buches widmet Buda vollständig der Förderung und gibt Tipps und Hilfestellungen, die aus ihrer Erfahrung und Fortbildungen mit Lehrkräften am wirksamsten sind. Sie betont auch, dass die Diagnose und Förderung möglichst früh, d.h. spätestens in der 5. und 6. Klasse ansetzen sollte, um die entsprechenden Grundlagen legen zu können. Darüber hinaus stellt sie Methoden vor, die Schülern helfen beim Vokabel- und Grammatiklernen, Tipps zur Gestaltung von Arbeitsmaterial, Anregungen für Projektarbeit in der Schule uvm.

Fazit: Insbesondere für Lehrkräfte interessante und wichtige Anregungen zur Diagnose und Förderung legasthener/lese-rechtschreibschwacher Schülerinnen und Schüler im Englischunterricht!

Weitere Infos: direkt vom Verlag, Website von Frau Buda

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Leseförderung mit Dr. Seuss

Vom Lorax oder dem Grinch haben Sie bestimmt schon gehört? Dies sind einzelne Charaktere von den vielen, die aus der Feder von Dr. Seuss stammen, dem Kinderbuchautor der Vereinigten Staaten. In den USA sind Dr. Seuss und seine Bücher eine feste Institution: Die Bücher richten sich an verschiedene Niveaustufen (z.B. zum Vorlesen im Vorschulbereich oder für Leseanfänger) und spielen nicht selten mit Reimen oder abweichenden Schreibweisen und/oder Graphem-Phonem-Korrespondenzen. Aus genau diesem Grund halte ich die Dr. Seuss-Bücher auch für die Leseförderung in Englisch für uns im deutschsprachigen Raum für besonders lohnenswert! Sie können mit den Büchern sowohl das Lesen üben (lassen) und die phonologische Bewusstheit über die Reime trainieren. Die Bücher sind in der Regel voll illustriert – dadurch können sich die Kinder noch unbekannte Vokabeln in der Regel unter Anleitung sehr schnell erschließen.

Insgesamt sehr lohnenswert – und außerdem sind die Bücher teils sehr günstig zu bekommen.

Meine Empfehlung zum Ausprobieren als Erstausstattung für verschiedene Zielgruppen:

Seuss-cat-hat      Seuss_Oh-say-can-you-say      Seuss_The_Lorax

 

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Buchvorstellung: “Individuell fördern – Das Praxisbuch”

Individuell fördern - Das PraxisbuchIndividuelles Fördern gilt – neben der Kompetenzorientierung – als das Schlagwort in der Lehreraus- und -fortbildung der letzten Jahre. In ihrem Praxisbuch beschäftigen sich vier Dozenten der Lehrerakademie Querenburg mit der Individualisierung und geben direkt auch Antworten und Lösungsmöglichkeiten zu den häufigsten Statements: “Wir haben einfach nicht genug Lehrer!” oder “Wir hinken ja jetzt schon den Lehrplänen hinterher!” Verschiedene Methoden und Hilfsmittel werden vorgestellt, die in Schulen integriert werden und so einer individuellen Förderung zuträglich sein können. Dazu enthält die beigelegte CD Vorlagen für Diagnose- und Förderpläne sowie Checklisten für Lehrkräfte. Auch die Themen LRS und Legasthenie werden erfreulicherweise angesprochen und auch ausführlich erläutert mitsamt Vorschlägen zur Diagnose im laufenden Schulunterricht.

Allerdings gilt: Die Vorstellungen und Abwehrhaltungen, die oben in den Sätzen schon angeklungen sind, halten sich oft hartnäckig, individuelles Fördern scheitert wohl meist an institutionellen Vorgaben oder fehlenden Rahmenbedingungen. Empfehlenswert ist sicherlich, einzelne Aspekte aus dem Praxisbuch an Schulen einzuführen (z.B. eine schulinterne Datenbank mit Fördermaterialien – eine sehr gute Idee, wie ich finde), um so nach und nach mehr individuelles Fördern zu ermöglichen. Mit der “Hau-Ruck”-Methode kommt man sicherlich nicht weiter.

Aber: Gerade für die ersten Anregungen auf der größeren Schulebene und auf der kleineren Ebene des Unterrichts – für jede Lehrkraft individuell – bietet dieses Buch wertvolle Anregungen und Ideen, die sich lohnen, im Unterricht ausprobiert zu werden.

Weitere Infos: direkt vom Verlag, Musterseiten

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Goldene Regeln zum Ansprechen von Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten

Inbesondere bei lese-rechtschreibschwachenen Erwachsenen (funktionale Analphabeten) ist es kein einfaches Unterfangen, sie auf ihre Schwierigkeiten anzusprechen. Leider gelten diese Probleme vielen noch als “peinlich”, sie leiden richtig darunter.

Die Initiative “Lesen & Schreiben – Mein Schlüssel zur Welt” hat eine schöne Infografik gebastelt, was man beachten sollten, wenn man betroffene Freunde, Lebenspartner und Bekannte auf ihre Lese-Rechtschreibschwierigkeiten anspricht:

Goldene_Regeln_zum_Ansprechen_von_Lese_und_Schreibschwierigkeiten

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  • Dieser Blog beschäftigt sich mit der Förderung legasthener oder lese-rechtschreib-schwacher Englischlerner. Hier sollen Lösungen für LRS-Schüler/innen und deren Trainer/innen und Lehrkräfte vorgestellt und diskutiert werden.