Über verschiedene Kollegen war ich bereits auf die Firma Livescribe aufmerksam gemacht worden und hatte sogar schonmal ein Video gepostet, in dem das Konzept vorgestellt wird. Bislang hatte ich aber noch nicht die Gelegenheit gehabt, einen Livescribe-Pen zu testen. Bis jetzt.
Das Prinzip des Livescribe-Stifts ist, dass er Notizen, die man mit ihm aufschreibt, mithilfe einer integrierten Kamera abspeichert und digital verfügbar macht. Außerdem kann er alles, was während des Notierens gesprochen wird, aufnehmen und mit den Notizen verknüpfen. Der Livescribe Sky wifi-Stift, den ich getestet habe, lädt die Notizen sowie die dazugehörigen Audiodateien per WLAN in das persönliche Evernote-Notizbuch.
Wie das genau funktioniert, verdeutlicht am besten das von Livescribe selbst zur Verfügung gestellte Video:
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=tiDgrXk1_-Q?rel=0]
Um die Notizen aufzuschreiben, sind allerdings spezielle, von Livescribe zur Verfügung gestellte Notizbücher nötig. Diese haben eine sehr feine Code-Punktierung auf ihren Seiten. Diese scannt der Stift und erkennt somit genau die Positionen im Notizbuch.
Der Nutzen für lese-rechtschreibschwache Menschen
Zuletzt habe ich erst wieder mit einer Studentin gesprochen, die selbst in der Schule immer mit ihrer LRS kämpfen musste, nun aber doch ihre Hochschulreife bekommen und ein Psychologiestudium begonnen hat. Ihre Schwierigkeit liegt allerdings darin, dass sie in Vorlesungen kaum hinterher kommt und sich so mühsam Mitschriften ihrer Kommilitoninnen besorgen muss oder sich Fachbücher ausleiht, um die Inhalte eigenständig zu wiederholen. Gerade in solchen Fällen sehe ich durch eine Technologie wie den Livescribe-Stift eine Erleichterung für Menschen mit Legasthenie oder LRS: Sie können während einer Vorlesung nicht nur mitschreiben und zuhause auf ihre Notizen in digitaler Form zugreifen (die Dateien lassen sich am Bildschirm problemlos vergrößern, verkleinern etc.), sondern können auch die gesamte Vorlesung als Audiodatei mit aufzeichnen. Wenn man dann zuhause mit dem Stift auf ein bestimmtes Stichwort seiner Notizen zeigt, springt die Audiodatei genau zu dem Zeitpunkt der Aufzeichnung und spielt sie ab.
Fazit: Die Technologie ist höchst beeindruckend und definitiv schon weit fortgeschritten. Ein (kleines) Manko: Der Stift an sich (um die 200 Euro je nach Speicherplatz) sowie die Notizbücher sind recht teuer. Ich hoffe, dass sich die Kosten bald etwas reduzieren bzw. Schüler und Studenten die Möglichkeit finanzieller Unterstützung für die Anschaffung solcher Technologien bekommen.
Dennoch halte ich den Stift gerade für lese-rechtschreibschwache Menschen, die sich sehr auf Notizen aus Vorträgen oder Vorlesungen stützen müssen, für eine ideale Ergänzung!
Ein Trackback
[...] Der Livescribe-Stift – Technik für Legastheniker [...]