Begleitend zu meinem Vortrag erschien ein Kurzbeitrag von mir im Newsletter für die Duden-Institute für Lerntherapie, den ich hier veröffentliche. Sie finden ihn auch in der PDF-Version des Newsletters hier oder online hier.
Die Gründe für Schwierigkeiten beim Erlernen der englischen Sprache können für Schülerinnen und Schüler vielfältig sein und sich in einer sogenannten „Englisch-Schwäche“ äußern.
Ganz allgemein lässt sich beobachten, dass gerade für Kinder, die bereits im Deutschen schwer Lesen und Schreiben gelernt haben, auch das Erlernen der englischen Orthografie Schwierigkeiten bereitet, da der Wortschatz zu Beginn des Fremdsprachenunterrichts noch relativ eingeschränkt ist. Er orientiert sich primär an den Themen, die Kinder interessieren könnten. Dadurch muss allerdings auch viel Vokabular gelernt werden, das auf orthografischer Ebene eher aus Ausnahmen statt regelhafter Schreibungen besteht – ein „natürlicher“ Schriftspracherwerb, wie er im muttersprachlichen Lernen der Grundschule angestrebt wird, kann also meist nicht stattfinden.Häufig treten die Schwierigkeiten bereits in der Muttersprache in bestimmten sprachlichen Kompetenzen auf, z. B. der sogenannten phonologischen Bewusstheit (der Fähigkeit, Laute zu identifizieren, zu unterscheiden etc.) oder dem phonologischen Rekodieren (dem Umsetzen einzelner Buchstaben in Laute und umgekehrt). Erschwerend zur letzteren Kompetenz kommt die für viele Lerner undurchsichtige englische Orthografie hinzu: Während es im Deutschen eine geringere Anzahl von Buchstaben und Buchstabenkombinationen gibt, die durch Laute repräsentiert werden können, zeichnet sich die englische Sprache durch eine ungleich höhere Zahl aus. So kann der lange i-Laut in neun Varianten geschrieben werden, z. B. in den Wörtern: sea, people, see, believe, she, ceiling, key, police, happy.Neben diesen ursächlich bereits in der Muttersprache vorhandenen Schwierigkeiten kann auch fehlende Motivation erschwerend hinzukommen, d. h., ein Kind zeigt kein Interesse (mehr) an der Sprache und lernt daher das Vokabular nicht in ausreichendem Maße.
Ebenso ist auch der folgende Fall denkbar: Schwache sprachliche Fähigkeiten konnten in der Muttersprache mit einem guten Schriftsprachunterricht ausgeglichen werden. Abweichende Schreibungen in der Fremdsprache wurden jedoch nicht systematisch verdeutlicht und es treten als Folge Schwierigkeiten beim Erlernen der Fremdsprache auf.
Jedoch gibt es auch Beispiele dafür, dass Kinder in der Muttersprache Schwierigkeiten haben, in der neu zu erlernenden Fremdsprache aber nicht. Eine Ursache hierfür können Kompensationsstrategien sein, die die Kinder ab einem gewissen entwicklungspsychologischen Stand ausgebildet haben. Lese-rechtschreib-schwache Schülerinnen und Schüler wissen in der Regel um ihre Schwierigkeiten und versuchen diese mit der Zeit durch selbst entwickelte Strategien zu überdecken und zu kompensieren. Daher fallen möglicherweise Schwierigkeiten, die die Kinder beim Erlernen der Schriftsprache des Deutschen hatten, im später einsetzenden Englischunterricht nicht zu stark auf.
Mit einem gut strukturierten Englischunterricht ist es durchaus möglich, der Schwäche entgegenzuwirken: Werden Vokabular und die Darstellung von verschiedenen Buchstaben-Laut-Beziehungen systematisch eingeführt, können die Fremdsprachenlerner hier von Beginn an ein relativ fehlerfreies orthografisches Wissen über die neue Sprache erwerben.
Darüber hinaus ist es von großer Bedeutung, den Schülerinnen und Schülern von Anfang an Strategien für ein erfolgreiches Fremdsprachenlernen mit an die Hand zu geben:
Wie lerne ich effektiv Vokabeln, sodass ich sie auch behalte?
Wie kann ich meine Grammatik organisieren?
Wie setze ich mein sprachliches Wissen in den schriftlichen Übungen und in der mündlichen Kommunikation um?
Für die betroffenen Kinder kann dies eine große Hilfe sein, um den Einstieg in eine Fremdsprache zu erleichtern.
Dieser Blog beschäftigt sich mit der Förderung legasthener oder lese-rechtschreib-schwacher Englischlerner. Hier sollen Lösungen für LRS-Schüler/innen und deren Trainer/innen und Lehrkräfte vorgestellt und diskutiert werden.
LRS in Englisch: Ursachen und Erscheinungsformen
Begleitend zu meinem Vortrag erschien ein Kurzbeitrag von mir im Newsletter für die Duden-Institute für Lerntherapie, den ich hier veröffentliche. Sie finden ihn auch in der PDF-Version des Newsletters hier oder online hier.
Ebenso ist auch der folgende Fall denkbar: Schwache sprachliche Fähigkeiten konnten in der Muttersprache mit einem guten Schriftsprachunterricht ausgeglichen werden. Abweichende Schreibungen in der Fremdsprache wurden jedoch nicht systematisch verdeutlicht und es treten als Folge Schwierigkeiten beim Erlernen der Fremdsprache auf.
Jedoch gibt es auch Beispiele dafür, dass Kinder in der Muttersprache Schwierigkeiten haben, in der neu zu erlernenden Fremdsprache aber nicht. Eine Ursache hierfür können Kompensationsstrategien sein, die die Kinder ab einem gewissen entwicklungspsychologischen Stand ausgebildet haben. Lese-rechtschreib-schwache Schülerinnen und Schüler wissen in der Regel um ihre Schwierigkeiten und versuchen diese mit der Zeit durch selbst entwickelte Strategien zu überdecken und zu kompensieren. Daher fallen möglicherweise Schwierigkeiten, die die Kinder beim Erlernen der Schriftsprache des Deutschen hatten, im später einsetzenden Englischunterricht nicht zu stark auf.
Mit einem gut strukturierten Englischunterricht ist es durchaus möglich, der Schwäche entgegenzuwirken: Werden Vokabular und die Darstellung von verschiedenen Buchstaben-Laut-Beziehungen systematisch eingeführt, können die Fremdsprachenlerner hier von Beginn an ein relativ fehlerfreies orthografisches Wissen über die neue Sprache erwerben.
Darüber hinaus ist es von großer Bedeutung, den Schülerinnen und Schülern von Anfang an Strategien für ein erfolgreiches Fremdsprachenlernen mit an die Hand zu geben: