Das Projekt LegaKids.net von Michael Kortländer hat im vergangenen Jahr eine umfassende Umfrage unter Lehrkräften durchgeführt. Ziel war es herauszufinden, wie die Situation von lese-rechtschreibschwachen Schülern tatsächlich ist und wie Lehrkräfte mit dieser Situation umgehen. Das große positive Ergebnis dieser Umfrage ist sicherlich, dass über 500 Lehrkräfte an der Umfrage teilgenommen haben. Die erschreckende negative Message ist jedoch eine andere – ich zitiere aus der Pressemeldung:
“Knapp 75% (n 489) der befragten Deutschlehrkräfte sagen: Es entspricht der Realität, dass der Prozentsatz der Kinder steigt, die in der Schule nur eine unzureichende Lesekompetenz erreichen. Und 60% sind der Meinung: Es entspricht es der Realität, dass mehr und mehr Kinder als gestört, krank oder behindert eingestuft werden und ihre Schwierigkeiten aus dem schulischen Aufgabenbereich ausgegliedert werden.”
Kortländer und die befragten Lehrkräfte kritisieren mit Recht, dass Lehramtsstudenten nur unzureichend auf diese dramatische Tendenz vorbereitet werden. Auch sind die Bedingungen für Förderunterricht in der Schule kaum gegeben oder es werden (so auch meine persönliche Erfahrung) unter dem Deckmantel “Lese-/Rechtschreib-Förderung” lediglich Hausaufgabenbetreuung und Nachmittagsbespaßung angeboten.
Die Politik jedes einzelnen Bundeslandes muss die Weichen stellen, dass Lesekompetenz nicht unter dem irrsinnigen Kompetenzorientierungs-blabla eingeht, sondern gezielt in Schulen unterstützt und gefördert werden kann. Ansonsten bilden wir nach und nach bald nur noch funktionale Analphabeten aus, die dank einer Stärkung kreativ-kompetenzorientieren Unterrichts keinen geraden Satz mehr schreiben können.
Lesen Sie die Ergebnisse der LegaKids.net-Lehrerbefragung hier.
Ein Kommentar
Diese Umfrage spiegelt die Realität wieder, die in nicht Selten auch mit Betroffenen Schülern hier in Dresden und Sachsen machen. Nicht wenige werden ganz schnell auf die Förderschule für Lernbehinderte verwiesen. Oder Hochbeagbte scheitern sogar auf den schaatlichen Schulen für Begabtenförderung da sogar diese Schüler mit sehr hohen IQ-Werten auf diesen Schulen scheitern. Lehrkäfte sind damit total überfordert, und Schüler bekommen keine differenzierte Hilfe da das richtige Verständnis zur Thematik fehlt.